Sonstiges

Montag, 30. Januar 2006

Tagebuch der Insomnie – Setback

Durch ambivalent zu betrachtende äußere Umstände bis ca. 06.00 Uhr vom Schlaf abgehalten. Darüber hinaus keine Relax-Tabletten eingenommen. Dennoch: ab Zeitpunkt des Einschlafens exquisiter Schlaf bis 09.30 Uhr. Was definitiv fehlt ist Konsequenz – in jeder Hinsicht.

Zur heutigen Diskurserweiterung: 10 schlafgestörte Figuren in der Literatur
Elias – „Schlafes Bruder“ v. Robert Schneiders
Emmett – „Eine Schachtel Streichhölzer" v. Nicholson Baker
Eric Packer - “Cosmopolis” v. Don DeLillo
Helen Brindle - „Gleißendes Glück“ v. A. L. Kennedy
Lady Macbeth – „Macbeth“ v. William Shakespeare
Little Joe - „Die Pickwicker“ v. Charles Dickens
Sir John Falstaff – „Die lustigen Weiber von Windsor“ v. William Shakespeare

Namenlose ProtagonistInnen in:
„Der Bau“ v. Franz Kafka
„Schlaf“ v. Haruki Murakami
„Fightclub“ v. Chuck Palahniuk

Hier gibt's weitere harte und weiche Fakten zur Insomnie.

Sonntag, 29. Januar 2006

Tagebuch der Insomnie - Beaten

Gestrige Nacht: äußerst temporeiches einschlafen ohne einen Gedanken an ein unzeitgerechtes Erwachen. Folge: Definitives Durchschlafen. Des Morgens: getrostes Überschlafen des Weckers – irgendwann völlig erholtes Aufwachen. Die Nacht hat mich wieder an den Schlaf verloren. „There are no more barriers to cross” (Bret Easton Ellis - American Psycho)

Dennoch gibt´s weitere unbedingt wissenswerte Fakten zur Insomnie:
Diesmal: Schlaflosigkeit in 10 Sprachen

Chinesisch: 失眠
Englisch: Insomnia
Französisch: insomnie
Italienisch: l'insonnia
Polnisch: bezsenność
Schwedisch: sömnlös (schlaflos)
Spanisch: el insomnio
Tschechisch: nespavost
Türkisch: uykusuzluk
Ungarisch: álmatl an (schlaflos)

Und hier gibt´s die Insomnie-Classics

Samstag, 28. Januar 2006

Tagebuch der Insomnie – Gute Gesellschaft

Tagsüber einiges erledigt. Des Abends: 3 Relax-Tabs, gekonntes Einschlafen: 03.00 Uhr, einmalige Wachphase rund 15 Minuten, dann Wecker ab 09.00 Uhr bis ca. 10.00 Uhr überschlafen (ein ausgesprochen gutes Zeichen, wie ich meine).

Und obwohl sich die Insomnie nun ihrem Ende hinzuneigen scheint, hier noch einige nicht medizinische aber dennoch unbedingt wissenswerte Fakten zum Insomnie-Diskurs:

Nachfolgend eine Liste (die 1. bitte gar nicht so leicht zu recherchieren war und die 2. bei weitem nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt) von Personen - in diesem Fall ausschließlich SchriftstellerInnen - die (zumindest über einen gewissen Zeitraum) insomnisch waren :

Djuna Barnes, Simone de Beauvoir, Thomas Bernhard, Georg Büchner, Albert Camus, Raymond Carver, Michael Chabon, Alphonse Daudet, Fjodor Michailowitsch Dostojewski, Annette v. Droste-Hülshoff, Johann Wolfgang v. Goethe, Durs Grünbein, Heinrich Heine, Ernest Hemingway, Hermann Hesse, Homer, John Irving, Franz Kafka, Christine Lavant, Thomas Mann, Pascal Mercier, Henry Miller, Elsa Morante, Robert Musil, Chuck Palahniuk, Silvia Plath, Philip Roth, Marie-Luise Scherer, Friedrich Schiller, Wislawa Szymborska

Durchwegs interessant.

Hier die übrigen Tagebucheinträge zur Insomnie.

Freitag, 27. Januar 2006

Tagebuch der Insomnie – Revolutions

Zu den Fakten: Die Oberkategorie, der meine Insomnie zuzuordnen ist die Dyssomnie. Ist jetzt aber auch schon egal.
Auswirkungen der Insomnie untertags: starke Stimmungsschwankungen, unverschämtes Aufmerksamkeitsdefizit (eine Alpha- / Beta-Wellenproblematik, klassisch bei Schlafstörungen), stark verringerte Vigilanz, impertinentes Probleme bei der Artikulation einfachster Sätze.

Getroffene Schlafvorbereitungen: netten Besuch gehabt, 2 Bier, wieder zu viele Zigaretten, 3 Relax-Tabs (wie ich sie inzwischen liebevoll nenne). Davor, um 18.00, absoluter Müdigkeitseinbruch – wobei der netdoktor.at empfiehlt Schläfe des Tages über hintanzusetzen, woran ich mich getrost halte.
Einschlafen ca. 02.30 Uhr, eine läppische Wachphase von ca. 20 Minuten (pures Rumliegen), danach durchschlafen bis 09.30 Uhr. Es scheint also der krisenhafteste Punkt überwunden zu sein bzw. die Tabletten endlich ihre gepriesene Wirksamkeit zu entfalten. And when the stars are shining bright - It’s getting better man...

Weitere Insomnie -Einträge

Donnerstag, 26. Januar 2006

Tagebuch der Insomnie – reloaded

Bestandsaufnahme: Extra nach 16.00 Uhr keinen Kaffee mehr getrunken. Wirkung der Relax-Tabletten zu Beginn dennoch mäßig; verordnete Einnahme der 3 Tabletten um ziemlich exakt 00:00 Uhr.
02.00 Uhr: Eine Tablette nachgeladen. Dafür ab 01:00 Uhr der Film „Priscilla – Königin der Wüste“ auf ARD - immerhin
Einschlafen:ca. 03.15 Uhr; Wachphase: ab 5.00 Uhr für ca. 30 Minuten, Beschäftigung: Denken; danach Durchschlafen bis 8.30 Uhr.

Inzwischen ist es keine transitorische Insomnie mehr, hat mir die Bibel aller Hypochonder (netdoktor.at) diagnostiziert. Geht langsam eher ins Chronische über, was wiederum nicht ideal ist.
Hauptursachen:
„Stress, Konflikte in zwischenmenschlichen Beziehungen, berufliche und finanzielle Belastungssituationen, psychische Erkrankungen, koffeinhaltige Substanzen, Alkohol, Nikotin, geringe körperliche Betätigung während des Tages“.
Gut, bis auf die psychischen Erkrankungen ist das eine recht konkrete Beschreibung meines Lebens.
Was mir per Ferndiagnose, nach großzügiger Eingabe etwaiger Symptome, noch diagnostiziert wird: eventuelle Hyperthyreose (landläufig als Schilddrüsenüberfunktion bekannt); Würde auch zu meinem erhöhten T3-Wert [siehe Blutbildquartett] passen – tja, wer weiß. Aber momentan bleib ich mal noch bei der Insomnie-Theorie. Nach der Internationale Klassifikation von Schlafstörungen (ICSD) gibt es zwei Möglichkeiten meine Schlaflosigkeit zu klassifizieren: Psychophysiological Insomnia oder Idiopathic Insomnia. Nur ist mir die Kategorie eigentlich eh egal.
Ältere Tagebücher der Insomnie

Mittwoch, 25. Januar 2006

Tagebuch der Insomnie

Manchmal kann man nicht schlafen, was ja an und für sich kein Problem darstellt. Wenn sich dieses manchmal aber auf jede Nacht ausweitet wird’s erstens nervig, zweitens unnötig und drittens beeinflusst es schließlich das Gesamtgemüt der schlaflosen Person. Vor allem da Insomnische Phasen nicht die produktivsten sind, da jede produktive Aktivität die Option auf Schlaf in noch weitere Ferne rücken lässt, was einen in die Abgründe der unnötigsten Beschäftigungen drängt.

Protokolle aus 5 Nächten der Insomnie und wie man sich diese vertreiben kann:

1.Nacht
1.Wachphase (in my case 2.00 – 4.00 Uhr): aufwachen und sich nur wundern warum zum Teufel man wach ist, Computer an, Internet-Gschichten erledigen, 4 Zigaretten
2.Wachphase (ca. 5.30 – 6.30) Serien auf DVD anschauen, weil man da nicht die Ambition hat bis zum Ende wach zu bleiben und dann nur deshalb sowieso nicht mehr schlafen könne würde. 2 Zigaretten
3.Wachphase: (ab 07.30) warten bis der Wecker eine Zeit anzeigt, zu der es sich lohnt aufzustehen. Keine Zigarette aus Hoffnung doch noch zu schlafen.
Einschlafen exakt zu der Zeit, zu der man ursprünglich aufstehen wollte – bestens

2.Nacht:
1.Wachphase: Bücher sortieren und durchsehen, alte Videokassetten hervorkramen, nach erstem Einsehen bemerken, dass Videos mit dem Alter zu eiern beginnen und sie, wütend auf die Welt, ins Regal zurückschleudern. 4 Zigaretten, 1 Tasse Kakao
2.Wachpase: 2 Zigaretten (vielleicht liegts ja auch an denen), Computer aufdrehen, Sudoku, Lieder die man um 5.30 Uhr unbedingt zu brauchen glaubt herunterladen (werden am nächsten Tag gelöscht), Fight Club ansehen, obwohl Videokassette echt im Arsch und sich die Lautstärke bei jeder Umdrehung des Bandes willkürlich ändert.
Einschlafen


3.Nacht:
Versuch sich mit Rauschmitteln einen anhaltenden Schlaf zu verschaffen. Zu früh und recht daneben ins Bett (23.00 Uhr)
1.Wachphase: (unter den gegebenen Umständen auf 1.00 Uhr vorverschoben)
Buch Insomnia von Henry Miller lesen - passt inhaltlich (zumindest ein wenig) zur Problematik, ist nicht sehr lang und geht sich so gut in der ersten Wachphase aus, 4 Zigaretten
2.Wachphase: Versuch mal einfach nichts zu machen und nur im Dunklen zu liegen – befördert das Durchdenken von unangenehmen Situationen und Dingen, die man eigentlich schon längst hätte machen sollen. (nicht unbedingt Schlaffördernd)
Dennoch irgendwann Schlaf (äußerst unruhig) – supererholtes Aufstehen garantiert.

4.Nacht:
Einschlafen: 03.28 Uhr (circa wohlgemerkt)
Wachphase: 05.30 Uhr bis ca. 06.45 – 2 Websudoku, 4 Wikipedia Zufallsartikel, einige Sequenzen aus „Breakfast Club“, Zigaretten werden nicht mehr gezählt
Einschlafen


5.Nacht:
Einschlafen: 04.20 Uhr (ab 3.00 Uhr spielts auf Kabel1 zuerst Cheers und danach Seinfeld)
Dafür dann beinahe durchschlafen (Wachphasen nur jeweils 5 bis max. 10 Minuten) bis ca. 09.30 Uhr

Darauf folgender Tag:
Aufsuchen einer Apotheke und Ersuchen um kostengünstige Vergabe von schlaffördernden Medikamenten. Verständnisvolle Apothekerin nickt nach kurzem Blick auf die unübersehbaren Augenringe rührselig und rückt eine Packung „Realx – gegen Schlafstörungen, Angstzustände und Stress“ (hab ich, hab ich, hab ich) heraus. 3 Tabletten vor dem Schlafengehen einnehmen befiehlt der wohlformulierte Beipackzettel. Man wird sehen…

Aktuelle Beiträge

all of a dither
Endlich konnten sich das fraukaufmann-team und bad-swan...
fraukaufmann - 17. Jan, 14:59
annexation to the Trickfilmkiste
Heute: Die tägliche Medikation oder was man alles zum...
fraukaufmann - 17. Jan, 14:25
Blutspenden
Geht gleich Blut spenden. Die Vorteile: Das Blut wird...
coffeebob - 29. Apr, 01:52
esteem to the sun
So: Nachdem das fraukaufmann-team jeden sonnigen Tag...
fraukaufmann - 29. Apr, 01:43
within the scope
Wieder haben sich das fraukaufmann-team und bad swan...
fraukaufmann - 30. Mär, 16:53
misapprehension
Nocheinmal hat sich das fraukaufmann-team im Auftrag...
fraukaufmann - 26. Mär, 19:20

Suche

 

Status

Online seit 7022 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 17. Jan, 15:01

Credits


Die Trickfilmkiste
lyrisches
Oesterranto
Projekte
Sonstiges
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren