Sonstiges

Samstag, 18. Februar 2006

Tagebuch der Insomnie – Review

Nachdem sich das Leben im Moment beruflich und freizeitlich vollgestopfter als erträglich darbietet, kommt das fraukaufmann-team kaum mehr dazu den jeweils aktuellen Stand der Insomnie zu erheben.
Klar ist: mehr als 4 Stunden Schlaf sind Wochentags derzeit nicht nötig. Und: Ein 20 Stunden Tag kann durchaus beflügelnd wirken, zu was man da alles kommt – der helle Wahnsinn. Negativ sind verstärkte Augenringbildung und akute Tagesmüdigkeitseinbrüche, die nur durch Siebenfachladungen stärksten Kaffees zu überstehen sind. Alles in allem zeigt die Insomnie derzeit aber ihr lachendes Gesicht, was mit großer Dankbarkeit meinerseits goutiert wird. Und – es kann auch an dem spontanen Frühlingserwachen und den durch Sonnenstrahlen in Übermaßen produzierten Endorphinen liegen – aber, um James Brown zu zitieren: Whoa! - I feel good!

The dark and the bright side of Insomnia - im Tagebuch der Insomnie

Samstag, 11. Februar 2006

Tagebuch der Insomnie - Almost anxious

Eine mehr als unruhige Nacht, in der sich das Schlafen und Wachen zwischen ca. 02.30 und 09.00 Uhr kontinuierlich abwechselt und die Phasen jeweils ca. gleich lang andauern, was sich als über die Maßen zermürbend herausstellt. Da das TV-Gerät nur Bildmaterial zwischen ästhetisch entwürdigenden Sozialpornos und generell entwürdigenden Klingelton- und Sexhotlinespots vorführt, bleibt gut viel Zeit sich darüber Gedanken zu machen welche Filme denn mal wieder sehenswert wären.

Deshalb die heutige Diskursspeisung: 15 willkürlich auserkorene, wiedersehenswerte Filme mit denen man sich gut ein paar Stunden einer schlaflosen Nacht vertreiben kann:

Barton Fink - Joel u. Ethan Coen , 1991
Blutspur - Helene Martin, 1979
Bullets over Broadway - Woody Allen, 1994
Bupah Rahtree - Yuthlert Sippapak, 2003
Critters – Stephen Herek, 1986
Fitzcarraldo - Werner Herzog, 1982
Die Frau auf der Brücke - Patrice Leconte, 1999
Jules et Jim - François Truffaut, 1962
Münchhausen - Josef von Baky, 1943
Nothing - Vincenzo Natali, 2003
Der Partyschreck – Blake Edwards, 1968
Punch-Drunk Love - P.T. Anderson, 2002
Rushmore - Wes Anderson, 1998
Schwarze Katze, weißer Kater – Emir Kusturica, 1998
Die Stadt der verlorenen Kinder – Jean-Pierre Jeunet und Marc Caro, 1995

The neverending story: Alle Einträge zur Insomnie

Donnerstag, 9. Februar 2006

Tagebuch der Insomnie - gently out of time

Überraschender Weise werden aus einem vorgenommenen Getränk beim Weggehen oft mehrere Unvorgenommene, was zu einem Zustand des leichten Angeschickert-Seins führen kann. Und aus diesem Angeschickert-Sein und einer mittleren Erkältung ergibt sich das Unglaubliche: Einschlafen um ca. 23.50 Uhr. Ha. Dafür zwar erstes Aufwachen um rund 5.00 Uhr, aber nur lapidare 20 Minuten Wachphase – Kindergarten, wie ich meine.
Wecker zur eigentlichen Aufstehzeit durch drei feste Snoozetasten-Hiebe beinahe gefinished, was ein viel zu spätes tatsächliches Aufstehen zur Folge hat, was wiederum einige der Eile halber entstehende Vergessungen nach sich zieht, was den Tag zu einem halbwegen Desaster verkommen lässt. Aber egal – 23.50 sag ich nur – das macht glücklich.

Anlässlich Dostojewskis 125.Todestag oder Thomas Bernhards 75. Geburtstag oder einfach aufgrund von akuter Unlust: heute keine Diskurserweiterung.

Dip into: Die Welt der Insomnie

Dienstag, 7. Februar 2006

Tagebuch der Insomnie - nasty bastard

Vor dem Schlafengehen 3 Relaxes geladen, einschlafen um gemütliche ca. 02.20 Uhr. Klingt ja soweit in Ordnung, hätte vielleicht auch zum Durchschlafen reichen können. Hätte aber eben nur, denn um ca. 05.30 Uhr plötzlich schleicht leisen Schrittes, wie ihn nur Betrunkene und spastisch Gelähmte beherrschen, ein zu erster Kategorie gehörender Mitbewohner in mein Zimmer. Ziel: Ein Raub, der dem Saliera-Diebstahl nicht unähnlich ist, geht es doch um die letzte Zigarette.
Wenn er sich nicht ewige Verfluchung, Skorbut und Morbus Scheuermann zuziehen wolle, solle er sich doch bitte und sofort und vor allem ohne die Zigarette aus diesem Zimmer verziehen – teilt ihm die Stimme, die aus meinem Mund spricht als würde Luzifer selbst meine Zunge führen, mit. So folgt er vorerst diesem wohlgemeinten Rat und der süße Schlaf übermannt mich mit sofortiger Wirkung wieder. Hält ca. 10 Minuten bis das Zimmer wieder von der personifizierten Voll-Fetten okkupiert wird. Diesmal zwar mit frischen Zigaretten als milde Gabe, was ihm tatsächlich hoch anzurechnen ist, aber dennoch: nur noch eineinhalb Stunden Schlaf du Bastard! Gut, er fällt noch über 3-4 Kabel und das wars dann erstmal mit Schlafen. Knapp nach sechs kommt der Schlaf, der alte Schelm, als wolle er sich über mich lustig machen, eine Stunde vor dem Aufstehen. Also alles bestens.

Diskursfütterung:
Heute: Protokoll zweier Schlafmitteln, die nicht mehr verschrieben werden dürfen:
1. Barbiturate: (Derivate der Barbitursäure) wirken im Gegensatz zu heutigen Schlafmitteln schlaferzwingend (narkotisch). Nachteil: hohe Vergiftungsgefahr, hohe Toleranzentwicklung, hohe Suchtgefahr.
2. Contergan: Wirkstoff: Thalidomid; Anfangs konnten keine Nebenwirkungen festgestellt
werden, wurde dadurch häufig Schwangeren verschrieben, 1961 Zusammenhang zwischen mehr als 10.000 behindert geborenen Kindern und Contergan nachgewiesen.

Intoxicating: Das ganze Tagebuch der Insomnie

Montag, 6. Februar 2006

Tagebuch der Insomnie - sweet surrender

Aus Mangel an Beweisen der Wirksamkeit der Relax-Tabs mal wieder auf dieselben verzichtet. Und: der Schlaf, mein ewiger und elender Antagonist, bequemt sich dieser Nacht doch eher als gewohnt und erwartet (etwa 02.30 Uhr) sich meiner anzunehmen. Um etwa 05.40 Uhr erwacht, 20 minütiger Wachzustand, der vor allem im Widerstehen der Versuchung doch kurz etwas Aktives zu tun (irgendwas am Computer oder so) besteht. Widerstanden und wieder eingeschlafen. Um etwa 07.20 wiedererwarten rekonvaleszent erwacht. Resümierend: Die Relaxes helfen allem Anschein nach zwar nicht bei einschlafen, dafür aber beim Durchschlafen. Merken.

Heutige Diskursausweitung:
Wie viele Stunden 12 unterschiedliche Tiersorten durchschnittlich pro Nacht schlafen:

Kleine Taschenmaus: 20,1h
Südliches Opossum: 19,4h
Nachtaffe: 17,0h
Katze: 13,2h
Taube: 11,9h
Schimpanse: 10,8h
Hund: 10,7h
Kaiserpinguin: 10,5h
Schwein: 5,3h
Kuh: 4,0h
Pferd: 2,9h
Giraffe: 1,9h

Hier: Insomnie - the established lowdown

Sonntag, 5. Februar 2006

Tagebuch der Insomnie – nevermind

Am Wochenende ist es ja unberufen so ziemlich einerlei wann eingeschlafen und aufgestanden wird. Insofern: Nacht Freitag auf Samstag: keine Ahnung wann eingeschlafen und aufgestanden, beides nicht zu zeitig.
Nacht Samstag auf Sonntag: Nach einer endlich mal wieder ihres Geldes werten Flex-Nacht mit beileibe reichhaltigem Konsum allerlei Spirituosen in einen rauschartigen Schlaf verfallen, bei dem der Einschlafprozess geringstenfalls mit einer gefühlten Geschwindigkeit von Tempo 160 eingesetzt hat, was ein Hinauskommen über das Menü der eingelegten DVD definitiv verunmöglichte.

Zur Diskursspeisung: einige Bagatellen aus der Etymologie:
Schlaf: Nominalbildung zu „Schlafen“ (gotisch: "sleps"; alt- und mittelhochdeutsch "slaf"); ursprüngl. Bedeutung: "schlapp / schlaff werden"
Schlummern: abgeleitet vom indogermanischen „slu“ (schlaff), mhd. „slummern“; im 16.Jhdt. von Martin Luther in Schriftsprache eingeführt

Hier: Confessions of a sleepless mind

Freitag, 3. Februar 2006

Tagebuch der Insomnie - Larghetto

Ab rund 22.00 Uhr starke Müdigkeit, leider kommt 30 Minuten später jemand auf die glorreiche Idee, dies doch für den idealen Zeitpunkt zu befinden um mit einem 220 Minuten Film zu beginnen. Da kann man sich schon mal ausrechnen wann der Versuch zu schlafen das erstmals unternommen wurde. 45 Minuten nach diesem ersten Versuch kommt endlich der Schlaf, diese Hure Babylons, angelockt durch die sündigen Relax-Tabletten, vorbei und trägt mich hinüber wie Sarpedons toten Körper.
Aufwachen und -stehen um ca. 07.20 Uhr, durch bösestes Weckerläuten aller Zeiten initiiert. Heißt aber zusammenfassend, dass wenn ich mal schlafe ich zumindest durchschlafe. Super!

Heutige Diskursspeisung:
Statistische Daten die bezeugen, dass Schlafen nicht so toll ist:

1) Wenn man wie der/die durchschnittliche ÖsterreicherIn rund 28269,25 Tage lebt verschläft man davon geschätzte 8834,14 Tage. Langweilig.
2) Von den ca. 50 Personen die pro Jahr in Österreich bei einem Brand sterben, passiert dies 2/3 davon im Schlaf.
3) In den ersten zwei Stunden nach dem Aufwachen besteht ein um 38% erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod, zurückzuführen auf die erhöhte Herztätigkeit, die den Prozess des Aufwachens begleitet.
4) Wenn man nicht 19 Tage durchgehend wach bleibt, kann man im Guinessbuch der Rekorde nicht den Eintrag für den Menschen, der am längsten nicht geschlafen hat, erringen.
5) Wirklich ganz viele Menschen werden im Schlaf ermordet (Statistik gibt’s dazu allerdings keine, was auch auffällig ist).

Hier: Verstörende Einblicke in die Welt der Insomnie

Donnerstag, 2. Februar 2006

Tagebuch der Insomnie – Who the hell…

Langsam wage ich ganz generell an der Sinnhaftigkeit des Schlafens zu zweifeln. Nachdem die Vornacht wie berichtet kurz war, der Tag recht anstrengend usw., einschlafen wieder um ca. 03.00 Uhr (5 Relax-Tabs geladen). Dennoch heute wieder rund 7.00 Uhr aufgestanden und doch fit. Was soll das - „Schlafen, pah, ist doch ein Ammenmärchen. Wer zum Teufel braucht schlaf?“ würde ich laut fragen, klänge es nicht wie der sanfte Übergang in eine Geisteskrankheit. Deshalb lasse ich das mal, unterstreiche aber dennoch durch die heutige Diskursspeisung den Zweifel am Schlaf.

Warum schlafen gar nicht so toll ist:
Weil man dabei „sanft entschlafen“ kann. Und das bedeutet im Ungefähren das plötzliche, während der REM-Phase eintretende Absterben von Gehirnzellen im "PreBötzinger Komplex", welcher die Funktionen des Atembereichs steuert, was eine zentrale Schlafapnoe und schließlich den Tod zur Folge hat.

Heutiger Kanon:
10 Personen die im Schlaf verstorben sind (die aber auch in nicht all zu ferner Zukunft verstorben wären, wären sie wach gewesen – aber wer weiß)

Louis Armstrong
James Doohan
Queen Elizabeth
John Lee Hooker
Rick James
Immanuel Kant
Dean Martin
Johnny Ramon
Charles M. Schulz
Nina Simone

Hier: wirklich fast alles zur Insomnie

Mittwoch, 1. Februar 2006

Tagebuch der Insomnie - trial and error

Der Selbstversuch, rebellisch gegen die restriktiven Einnahmebestimmungen nur 2 anstatt vorgeschrieben 3 Relax-Tabs einzunehmen, erweist sich als schlechte Idee. Das Einschlafen gelingt erst um ca. 03.00 Uhr, was in Ordnung wäre, wenn das leidige Aufstehen um 07.00 Uhr nicht so verdammt verpflichtend gewesen wäre. Die Revolte gegen die Medizin wurde also im Keim erstickt – Tabletten nachgeladen - Mort la révolution. Die vier Stunden Schlaf wurden dafür aber verbracht, als hätte Hypnos selbst Hand angelegt.

Als thematisch etwas redundant erweist sich (aufgrund von akutem Zeitmangel) die heutige Diskursspeisung.
12 Schlafgestörte aus den unterschiedlichsten Bereichen:

Napoleon Bonaparte
Winston Churchill
Marlene Dietrich
Alexandre Dumas
Thomas Edison
W.C. Fields
F. Scott Fitzgerald
Benjamin Franklin
Judy Garland
Groucho Marx
Mark Twain
Jack Unterweger

Hier: Insomnisches für NeueinsteigerInnen

Dienstag, 31. Januar 2006

Tagebuch der Insomnie - moderate progress

Geringer Schlaf in der Vornacht, dennoch vehemente Einschlafschwierigkeiten; 2 x 3 Relax-Tabs; Einschlafen ca. 03.00 Uhr - danach allerdings sinnenfreudiges durchschlafen - Wecker natürlich überhört.

Heutige Diskurserweiterung:
Grammatikalisches und Etymologisches zur Insomnie

Morphologie: in|somn|ie
Wortart: Substantiv
Geschlecht: weiblich
Flexion: die Insomnie, der Insomnie, der Insomnie, die Insomnie
Flexionsklasse: -/en

Etymologie:
Abstammung vom lateinischen in-somnia, welches eine Wortzusammensetzung des verneinenden Präfix in- (also un- bzw. nicht-) und dem Substantivum somnus (Schlaf) darstellt.
Neoklassisches Formativ: somn; Präfigierung: in-somnie
Althochdeutsch: Verweis auf unslaf
Mittelhochdeutsch: unslâf, die un-slâfenden
In Deutschem Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm: Insomnie – Adelungsform d. Schlaflosigkeit; Schlaflosigkeit bzw. Schlaflosheit: „das schlaflos sein. mit bezug auf personen“

Was man sonst noch zum Thema wissen sollte, steht in den Insomnie-Classics.

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